Der Begriff „Teebaum“ entstand im 18. Jahrhundert, als der britische Entdecker Captain James Cook an der australischen Küste landete. Seine Crew bereitete aus den aromatischen Blättern des Baumes einen Aufguss zu, der an Tee erinnerte. Auch wenn dieser „Tee“ vermutlich nicht besonders wohlschmeckend war, blieb der Name: Teebaum.
Teebaumöl - der australische Alleskönner für Haut, Haare und Wohlbefinden
Das Teebaumöl ist wirklich sehr beliebt, speziell in kurzen Videos auf Social Media wie z.B. Instagram sieht man immer wieder Tipps wie das Teebaumöl zu verwenden ist. Als Beispiel – tropfe es pur in deinen Slip um Infektionen vorzubeugen, oder – tropfe es auf den Haaransatz deines Kindes damit es geschützt außer Haus geht. NEIN! Das sind einfach haarsträubende Empfehlungen die immer wieder geteilt werden. Warum das so nicht richtig ist, erzähle ich dir in diesem Beitrag.
Was ist Teebaumöl eigentlich?
Teebaumöl wird aus den Blättern des australischen Teebaums Melaleuca alternifolia gewonnen. Die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, nutzten die Blätter seit Jahrhunderten zur Wundheilung, zur Unterstützung bei Erkältungen und für Hautprobleme. Das ätherische Öl wird durch Wasserdampfdestillation hergestellt und enthält wichtige Inhaltsstoffe wie Terpinen-4-ol, Cineol und Alpha-Terpinen, die dem Öl seine starke reinigende und klärende Wirkung verleihen.
Der Duft frisch, krautig, medizinisch – und nicht jedermanns Liebling beim ersten Kennenlernen. Man gewöhnt sich aber daran. Auch ist er gut in Mischungen und wird durch eine Kombination mit Rose oder Rosengeranie oder Zitrusdüften gut entschärft. Wer einmal seine Wirkung erlebt hat, liebt dieses Öl schnell für seine tatkräftige Unterstützung.
Steckbrief Teebaumöl
- Botanischer Name: Melaleuca alternifolia
- Synonym: Tea Tree
- Herkunft: Australien, China
- Pflanzenfamilie: Myrtaceae, Myrtengewächse
- Gewinnung: Wasserdampfdestillation aus den Blättern und Zweigen
- Inhaltsstoffe (Quelle Aromapraxis.de): mindestens 34 % des Monoterpen-Alkohols Terpineol-4, 20 % gamma Terminen und 10 % alpha-terminen, auch circa 2 % schmerzlinderndes p-Cymen, knapp 5 % Sesquiterpen-Verbindungen inkl etwas Viridifloren und Viridiflorol
- Duft: warm, frisch, scharf, würzig-kampferähnlich, stechend, medizinisch
- Duftnote: Herznote
- Haltbarkeit: 6 bis 9 Monate, danach nicht mehr auf der Haut anwenden! Lt. diversen Empfehlungen bis zu 12 Monaten haltbar.
- Mischt sich gut mit: Eichenmoos, Nelke, Kiefer, Lavendel, Majoran, Muskat, Muskatellersalbei, Palmarosa, Rose, Rosengeranie, Rosmarin, Sandelholz, Thymian, Ylang-Ylang
- Nebenwirkungen: innerlich nicht anwenden, äußerlich bei Kindern gering anwenden; oxidiert sehr leicht, darum nur sehr kurz haltbar – es besteht die Gefahr von Hautreizungen, wenn länger als 9 Monate schon geöffnet nicht mehr auf der Haut anwenden.
Die Geschichte von Teebaumöl
Dort, zwischen Eukalyptusbäumen und roten Sandebenen, wächst der Teebaum (Melaleuca alternifolia) – ein immergrünes Gewächs mit schmalen Blättern und papierartiger Rinde. Schon lange bevor die westliche Welt das Öl entdeckte, wussten die Ureinwohner Australiens um seine erstaunliche Kraft. Die Aborigines nutzten die Blätter des Teebaums seit Jahrhunderten als natürliche Medizin. Sie zerdrückten die frischen Blätter und legten sie auf Wunden, Insektenstiche oder entzündete Stellen. Manchmal wurden die Blätter auch in Wasser eingeweicht, um damit hautberuhigende Bäder herzustellen. Für sie war der Teebaum ein heiliger Verbündeter – ein Geschenk der Natur zur Stärkung von Körper und Geist.
Erst Anfang des 20. Jahrhunderts rückte das Öl wissenschaftlich in den Fokus. Der australische Chemiker Arthur Penfold untersuchte verschiedene einheimische Pflanzenöle und entdeckte, dass Teebaumöl eine bis zu 12-mal stärkere antiseptische Wirkung hatte als Karbolsäure, die damals als Standarddesinfektionsmittel galt. Diese Erkenntnis machte Teebaumöl zu einem medizinischen Geheimtipp – vor allem in Australien.
Während des Zweiten Weltkriegs war Teebaumöl so geschätzt, dass es offiziell zur Ausstattung australischer Soldaten und Sanitäter gehörte. Es wurde bei kleinen Wunden, Infektionen oder Hautproblemen verwendet. Die Erntearbeiter waren sogar vom Militärdienst freigestellt – so wichtig war die Produktion des Öls.
Mit der Erfindung synthetischer Antibiotika und Desinfektionsmittel geriet Teebaumöl in Vergessenheit. Viele hielten es für altmodisch – bis in den 1970er- und 80er-Jahren ein großes Umdenken begann. Natur, Pflanzenheilkunde und Aromatherapie erlebten eine Renaissance. In dieser Zeit wurde Teebaumöl wiederentdeckt – diesmal weltweit. Besonders in Europa und Nordamerika gewann es Kultstatus als „natürlicher Alleskönner“. In Drogerien und Reformhäusern tauchten erste Produkte mit Teebaumöl auf: Salben, Shampoos, Hautöle und sogar Zahnpflegeprodukte.
Was nun beachten beim Kauf von Teebaumöl?
Beim Kauf von Teebaumöl sollte auf höchste Qualität und Reinheit geachtet werden, um von den vollen Wirkungen zu profitieren und Hautreizungen zu vermeiden. Wichtig ist, dass das Öl zu 100 % naturrein und idealerweise aus kontrolliert biologischem Anbau stammt – ohne Zusatzstoffe, Duftstoffe oder Verdünnungen. Zudem lohnt sich ein Blick auf das Herkunftsland, denn echtes Teebaumöl stammt in der Regel aus Australien, wo der ursprüngliche Teebaum (Melaleuca alternifolia) heimisch ist.
Ein seriöses Teebaumöl trägt oft chemotypische Angaben wie Melaleuca alternifolia sowie die Hauptinhaltsstoffe (z. B. Terpinen-4-ol und Cineol), die Hinweise auf Wirksamkeit und Hautverträglichkeit geben. Eine dunkle Glasflasche schützt das empfindliche Öl vor Licht und Oxidation und ist ein weiteres Qualitätsmerkmal. Außerdem sollten Käufer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten, da oxidiertes Teebaumöl die Haut reizen kann.
Teebaumöl kann leider auch gestreckt oder verfälscht werden, weshalb ein genauer Blick auf die Qualität besonders wichtig ist. Manche Hersteller mischen preiswertere synthetische Duftstoffe oder andere ätherische Öle bei, um Kosten zu sparen – auf Kosten der Wirksamkeit und Verträglichkeit. Solche Öle riechen oft „zu sauber“ oder parfümiert und verlieren ihre natürlichen, medizinisch-herben Noten.
Warum solltest du nun so vorsichtig sein bei Teebaumöl?
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Wie schon eingangs beschrieben kursieren viele kurze Videos wo gezeigt wird dass Teebaumöl auf die Kopfhaut oder auch den Slip getropft werden soll. Es sind jedoch immer Videos von MLM-Anhängern. Sei hier kritisch und mache nicht einfach alles nach was du so online siehst. Teebaumöl sollte auf jeden Fall verdünnt werden um Hautreizungen vorzubeugen, tropfe es schon gar nicht Kindern auf die Kopfhaut!
Vorsicht - Inhaltsstoffe
Das Teebaumöl sollte nicht mehr als 15% vom Inhaltsstoff 1,8% -Cineol enthalten. Normal sind es 1 bis 3,9%, jedoch sind auch 60% möglich, dieses Teebaumöl ist aber dann stark hautreizend. Auch der Gehalt von Terpinen-4-ol im Öl darf bis zu 37% sein und sollte bei über 30% liegen, dann ist es sehr mild und kann unter Umständen sogar unverdünnt aufgetragen werden.
Aber was bedeutet dies nun? Haben sie unrecht? Eigentlich Jein, denn Teebaumöl lässt sich durchaus pur auftropfen, speziell bei Lippenherpes hat sich dies bewährt. Aber dafür muss es frisch sein, d.h. das Fläschchen nicht länger offen als 6 bis 9 Monate. Denn Teebaumöl oxidiert rasch und verursacht dann Hautreizungen. Auch das Tropfen auf den Slip ist grundsätzlich nicht falsch – wenn das Öl frisch ist! Da jetzt nur als Beispiel DoTerra Teebaumöl in 15ml Fläschchen verkauft kann es oft passieren, dass das Öl abgelaufen ist, bevor es überhaupt verbraucht ist. Darum mein Appell – kaufe dir lieber kleinere Gebinde, brauche sie schnell auf und bestelle nach Bedarf nach. Wo es erhältlich ist findest du in den Bezugsquellen.
Teebaumöl ist nicht für Tiere geeignet
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Vorsicht - Haustiere
Teebaumöl ist für Haustiere, insbesondere Katzen und Hunde, gefährlich und kann schwere Vergiftungen auslösen.
Hast du Haustiere wie Katzen, Hunde, …? Dann solltest du unbedingt wissen, dass hier Teebaumöl absolut nicht geeignet ist! Um versehentlichen Kontakt von Haustieren mit Teebaumöl, zu vermeiden, sind folgende Maßnahmen wichtig:
- Bewahre ätherische Öle immer in fest verschlossenen Flaschen an hochgelegenen, für Haustiere unzugänglichen Orten auf – vergleichbar mit der sicheren Aufbewahrung von Medikamenten oder Reinigungsmitteln. Dies gilt auch für Kinder!
- Nutze einen Diffusor nur in gut belüfteten Räumen und stelle sicher, dass Haustiere jederzeit einen Ausweg aus dem Raum haben, wenn sie den Duft nicht mögen oder vermeiden möchten.
- Trage Öle niemals in der Nähe von Haustieren auf, besonders bei Katzen und Hunden, die durch Putzen oder Berühren leicht wie via Haut oder Schleimhäuten in Kontakt kommen.
Beobachte deine Tiere auf Anzeichen von Unwohlsein, Hautreizungen oder Atemnot, falls sie doch mit Öl in Berührung gekommen sein sollten.
Wirkung und Anwendungsmöglichkeiten körperlich
Teebaumöl wirkt stark antiseptisch, antibakteriell und antifungal und wird daher häufig bei Hautunreinheiten, kleinen Wunden oder Pilzinfektionen eingesetzt. Es unterstützt die Regeneration der Haut, lindert Juckreiz und kann Entzündungen sowie Rötungen beruhigen. Zudem hilft es, die natürliche Abwehr der Haut zu stärken und das mikrobielle Gleichgewicht wiederherzustellen.
Wirkungen körperlich:
- stark antibakteriell (Staphylokokken, Kolibakterien, Proteus, Klebsiellen, versch. Enterobakterien)
- stark antimykotisch
- antiparasitär (Lamblia, Ascaris, Ancylostoma)
- antiseptisch
- stark antiviral
- auswurffördernd
- entzündungswidrig
- herzstärkend
- immunstärkend (erhöht IgA und IgM)
- Insekten abwehrend
- Juckreiz stillend
- schmerzstillend
- schweißtreibend
- venenstärkend
- Narbenbildung verhindernd, zellerneuernd
- stark vitalisierend
Anwendungsgebiete körperlich:
- Abszesse, Warzen
- Akne
- Impetigo (schuppender, nässender Hautauschlag)
- Schuppen
- Sonnenbrand
- fettige Haut
- Juckreiz
- Schutz und Stärkung der Haut vor Strahlentherapie
- Hautausschläge
- Hautprobleme bei Diabetes
- Herpes, Windpocken
- Aphthen, Mundfäule, Entzündung der Mundschleimhaut
- Zahnabszesse, Zahnfleischentzündung
- Asthma, Bronchitis, Husten
- Katarrh, Keuchhusten
- Immunschwäche
- Erkältung, Grippe, Fieber
- Nasen-Rachenentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung
- Ohrentzündung
- Halsschmerzen
- Harnblasenentzündung
- virale Infektionen
- genitale Infektionen
- stark wirksam bei vaginalen Mykosen
- Darmparasiten
- Entzündung der Darmwand
- Schleimhautentzündung des Dickdarms (bakteriell, viral, Candida)
- körperliche Erschöpfung
- Hämorrhoiden, Krampfadern
- Krämpfe
- Parasitenbefall
- Insektenstiche
- Läuse
- Lymphstau
- Magenverstimmung
- infizierte Wunden, (Schnitt-)Wunden
Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten körperlich
Auf seelischer Ebene wird Teebaumöl mit Klarheit und innerer Stärke in Verbindung gebracht. Sein frischer, medizinischer Duft kann dabei helfen, mentale Müdigkeit zu vertreiben und neue Energie zu schenken. Es unterstützt, sich innerlich abzugrenzen, negative Gedanken loszulassen und mit mehr Selbstvertrauen Herausforderungen anzunehmen.
Wirkungen seelisch:
- angstlösend
- Durchsetzungskraft stärkend
- stimmungshebend
Anwendungsgebiete seelisch:
- Angst
- Antriebslosigkeit
- geistiger Erschöpfungszustand
- Lustlosigkeit
- psychische Müdigkeit
- Nervenschwäche
- (psychische) Vorbereitung auf Operationen
- Überempfindlichkeit
- Unsicherheit
Wie kann es nun angewendet werden?
- Pickel & Unreinheiten: 1 Tropfen Teebaumöl mit etwas Jojobaöl mischen und punktuell auftragen.
- Fußbad: 3–4 Tropfen auf 50g Meersalz geben, dies ins warme Wasser mischen – wirkt klärend und erfrischend, gut auch bei Fußpilz.
- Kopfhautpflege: in eine Shampoo-Basis die richtige Anzahl von Tropfen mischen. Dosierung gibt es hier >>klick<<.
- Raumluft reinigen: 3 Tropfen in die Duftlampe oder den Diffusor geben.
- Insektenstiche: verdünnt in Pflanzenöl darauf geben, lindert Juckreiz und auch die Schwellung.
Recycling Tipp für älteres Teebaumöl
Idealerweise verbraucht man Teebaumöl innerhalb von 3–6 Monaten nach dem Öffnen, doch gerade im Haushalt bleiben oft kleine Reste in der Flasche zurück. Ist das Öl bereits oxidiert und nicht mehr für die Haut geeignet, muss es dennoch nicht entsorgt werden – es lässt sich wunderbar im Haushalt weiterverwenden!
Ein paar Tropfen (3–4) in Kombination mit Echter Seife ergeben ein natürliches Reinigungsmittel für den Putzwassereimer. Auch zur hygienischen Frische in der Toilette ist es ideal: Einfach 4–5 Tropfen in die Schüssel geben, kurz mit der Bürste verteilen, spülen – fertig. So wird selbst altes Teebaumöl sinnvoll genutzt und unterstützt eine umweltfreundliche Ökoreinigung statt unnötiger Verschwendung.
Das ist eine Warnmeldung
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Teebaumöl ist ein echtes Naturtalent, das mit nur wenigen Tropfen Großes bewirken kann. Ob bei Hautunreinheiten, kleinen Entzündungen, in der Hausapotheke oder sogar im Putzschrank – seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten machen es zu einem unverzichtbaren Begleiter im Alltag. Wer auf gute Qualität achtet und das Öl richtig anwendet, profitiert von seinen kraftvollen antiseptischen, klärenden und stärkenden Eigenschaften.
Trotz seines intensiven Dufts und der nötigen Vorsicht bei empfindlicher Haut überzeugt Teebaumöl durch seine natürliche Wirkkraft und sein breites Anwendungsspektrum. Es verbindet traditionelle Heilkunst mit moderner Naturpflege – ein kleines Fläschchen, das zeigt, wie viel Stärke in der Natur steckt.
Rosina J.
Autorin, Dipl. Aromapraktikerin
