Muskatellersalbei

Muskatellersalbei – Kraft und Balance für Körper, Seele und Weiblichkeit

Wenn es um ätherische Öle für Balance, Entspannung und vor allem weibliche Themen geht, führt kaum ein Weg am Muskatellersalbei vorbei. Doch was macht das ätherische Öl des Muskatellersalbei so besonders? In diesem Beitrag findest du genaueres über die Pflanze selbst, ihre Geschichte, die Herstellung des ätherischen Öls sowie seine vielfältigen Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten.

Die Pflanze Muskatellersalbei

Der Muskatellersalbei (Salvia sclarea) gehört wie alle Salbeiarten zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Er wird bis zu 1,20 m hoch, liebt sonnige Standorte und ist vor allem im Mittelmeerraum, in Südeuropa, Nordafrika und Teilen Westasiens verbreitet. Auffällig sind seine großen, weichen Blätter, die eine samtartige Oberfläche haben, und die wunderschönen, meist violett-rosa gefärbten Blüten, die in langen, kerzenartigen Blütenständen wachsen.

Seinen Namen verdankt der Muskatellersalbei ursprünglich dem Wein: Schon im Mittelalter wurde er genutzt, um minderwertigen Wein aromatisch zu verbessern und ihm eine muskatähnliche Note zu verleihen – daher „Muskateller“. Gleichzeitig galt er als Pflanze der Heilkunde, die vor allem Frauen unterstützte.

Besonders interessant ist die reichhaltige Zusammensetzung der Pflanze: Sie enthält wertvolle ätherische Öle, Flavonoide und Gerbstoffe, die sowohl in der traditionellen Heilkunde als auch in der modernen Aromatherapie von Bedeutung sind.

Muskatellersalbei in der Geschichte

Schon im Altertum wurde Muskatellersalbei hoch geschätzt. Hippokrates erwähnte ihn als Mittel zur Stärkung der Frau, und im Mittelalter galt er als „Klarauge“, weil er bei Augenproblemen eingesetzt wurde. In Klöstern wurde er kultiviert, da man ihn nicht nur als Heilpflanze, sondern auch zur Aromatisierung von Wein und Bier verwendete. Auch wurde Muskatellersalbei und Auszüge davon verwendet um sich in eine religiöse Trance zu versetzen. Priester und auch Kelten haben sich mit dieser Hilfe in künstliche epileptische Anfälle gesteigert. 

Besonders im 17. und 18. Jahrhundert spielte Muskatellersalbei eine wichtige Rolle in der Volksmedizin: Frauen nutzten ihn zur Erleichterung der Geburt, bei Menstruationsbeschwerden oder zur Förderung von Fruchtbarkeit und Vitalität. Dieses überlieferte Wissen ist auch heute noch wertvoll und wird in der Aromatherapie modern interpretiert.

Steckbrief ätherisches Öl Muskatellersalbei

  • Botanischer Name: Salvia Sclarea
  • Synonym: Scharlachsalbei
  • Pflanzenfamilie: Labiatae, Lamiaceae, Lippenblütlergewächse
  • Herstellung: Wasserdampfdestillation der Blüten und Blätter
  • Herkunft: Südfrankreich, Italien, Bulgarien, Russland, Nordamerika, Deutschland, England
  • Inhaltsstoffe (Quelle: aromapraxis.de): 75 % Linalylacetat (Monoterpenester), 12 % Linalool, bis 2 % Sclareol (Diterpen)
  • Haltbarkeit: 2-3 Jahre nach dem Öffnen der Flasche
  • Duft: angenehm holzig-warm, krautig, süßlich, berauschend, mit würzigem Untergrund und Erinnerung an Vetiver
  • Duftnote: Kopfnote mit Übergang zur Herznote
  • Mischt sich gut mit: Bergamotte, Zitrusölen, Kardamom, Cistrose, Jasmin, Kiefer, Koriander, Lavendel, Rosengeranie, Rose, Sandelholz, Wacholder, Weihrauch, Zeder
  • Nebenwirkungen: stark euphorisierende Wirkungen, wenn Konzentration erforderlich ist nicht verwenden und nicht gleichzeitig mit Alkohol anwenden.
Muskatellersalbei

Gewinnung des ätherischen Öls

Das ätherische Öl des Muskatellersalbeis wird durch Wasserdampfdestillation aus den blühenden Pflanzenteilen gewonnen. Die Ausbeute ist relativ hoch, was den Muskatellersalbei im Vergleich zu anderen ätherischen Ölen erschwinglich macht.

Das ätherische Öl des Muskatellersalbeis enthält wertvolle Inhaltsstoffe, die seine besondere Wirkung ausmachen. Den größten Anteil bildet mit bis zu 75 % das Linalylacetat, das entspannend, krampflösend und harmonisierend wirkt. Ergänzend dazu bringt Linalool Ruhe, fördert die innere Ausgeglichenheit und schenkt sanfte Beruhigung. Abgerundet wird das Zusammenspiel durch Geraniol und Sclareol, die wichtige hormonelle Prozesse unterstützen und dadurch besonders für die weibliche Balance von Bedeutung sind.

Durch diese Zusammensetzung zählt Muskatellersalbei zu den ätherischen Ölen mit stark ausgleichender und entspannender Wirkung – sowohl auf körperlicher als auch auf seelischer Ebene.

Wirkungen und Anwendungsgebiete von Muskatellersalbei

Das ätherische Öl des Muskatellersalbeis wirkt stark entspannend auf Muskeln und Nerven und lindert dadurch Krämpfe und Verspannungen. Es unterstützt die hormonelle Balance und kann bei Menstruationsbeschwerden sowie in den Wechseljahren wohltuend wirken. Durch seine regulierende Wirkung auf die Talgproduktion eignet es sich auch zur Pflege von fettiger oder unreiner Haut. Zudem fördert Muskatellersalbei die Durchblutung und kann bei müden, schweren Beinen oder Muskelkater hilfreich sein. Auch das Verdauungssystem profitiert, da das Öl blähungswidrig und krampflösend im Bauchraum wirken kann.

Wirkungen körperlich

adstringierend, antibakteriell, antimykotisch, antiseptisch, auswurffördernd, blähungswidrig, blutdrucksenkend (niedrig konzentriert, da innerlich angewendet), desodorierend, entgiftend, entstauend, entzündungshemmend, hormonähnlich, stark krampflösend, Magen stärkend, menstruationsfördernd, Narbenbildung verhindernd, nervenstärkend, stark östrogenartig, regenerativ, regulativ auf die Talgsekretion, schmerzstillend, schweißmindernd, uteruswirksam, venenstärkend, verdauungsfördernd, zellerneuernd.

Anwendungsgebiete körperlich

  • Akne, Furunkel, Geschwüre
  • Hautpflege, Gesichtspflege, Falten, fettige Haut
  • Halsentzündung, Halsschmerzen
  • Asthma, Bronchitis, spastischer Husten, Keuchhusten
  • Augenentzündung
  • Blähungen, Flatulenz, Koliken, Verdauungsstörungen
  • Bluthochdruck
  • Entbindung
  • Entzündungen
  • genitale Infektionen
  • körperliche Erschöpfung
  • Frigidität, Impotenz
  • fettige Haare, Haarausfall, Schuppen
  • Hämorrhoiden
  • (prä)klimakterische Beschwerden
  • Menstruationsbeschwerden, PMS
  • Krämpfe, Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Krampfadern
  • Magenkrämpfe
  • Nierenleiden

Muskatellersalbei wirkt beruhigend auf das Nervensystem und hilft, Stress und innere Anspannung abzubauen. Sein warmer, krautiger Duft hebt die Stimmung und kann depressive Verstimmungen oder Melancholie lindern. Er fördert Gelassenheit, schenkt Zuversicht und unterstützt dabei, Sorgen loszulassen. Gleichzeitig regt Muskatellersalbei die Kreativität an und stärkt die Intuition. Besonders in Phasen des Umbruchs (wie z.B. den Wechseljahren) oder bei seelischer Erschöpfung kann er Stabilität und innere Balance schenken.

Wirkungen seelisch

allgemein anregend, antidepressiv, leicht aphrodisisch, ausgleichend, beruhigend, entspannend, euphorisierend, inspirierend, nervenstärkend, stärkend.

Anwendungsgebiete seelisch

  • Angst
  • Anspannung, Nervosität, nervöse Spannung
  • Depression
  • geistige Erschöpfung, Müdigkeit
  • Hysterie
  • Niedergeschlagenheit
  • Rekonvaleszenz
  • stressbedingte Beschwerden
  • Unentschlossenheit
  • Wochenbettdepression

Muskatellersalbeiöl und seine Wirkung auf Oxytocin

Muskatellersalbeiöl kann – wie aktuelle Studien, unter anderem von der Universität Wien, zeigen – die Ausschüttung des Hormons Oxytocin anregen. Dieses sogenannte „Kuschelhormon“ steht für Nähe, Geborgenheit, Vertrauen, menschlichen Kontakt und Verbundenheit. Studien wie jene von Mitic et al. (2020), Tadokoro et al. (2017) und Tarumi & Shinohara (2020) bestätigen, dass das Einatmen von Muskatellersalbeiduft messbar Einfluss auf unser hormonelles Gleichgewicht – insbesondere auf Oxytocin – nehmen kann. Damit wird deutlich: Unser Oxytocinhaushalt wird durch Duftmoleküle beeinflusst! Ein Beispiel dafür ist der Duftstoff Hedion (Methyldihydrojasmonat), verwandt mit Verbindungen in Davana sowie im Jasmin- und Ginger-Lily-Absolue. Hedion bindet an den menschlichen Pheromonrezeptor V1R im Riechepithel und aktiviert bei Frauen bestimmte Bereiche im Hypothalamus bis zu zehnmal stärker als bei Männern. Laut Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt steigert Hedion nachweislich das Vertrauen (Reziprozität) und könnte ebenfalls die Ausschüttung des „Vertrauenshormons“ Oxytocin fördern – wie in mehreren Forschungsberichten beschrieben.

Anwendungsmöglichkeiten Muskatellersalbei

Normalerweise würde ich hier viele Rezepte teilen. Diese findest du aber in meinen Social Media Kanälen, hauptsächlich auf Instagram. Folge mir dort doch gerne! Auch erlaube ich mir dich auf mein Buch zu verweisen. Hier darin findest du unter anderem auch das Muskatellersalbeiöl beschrieben und wofür du es alles einsetzen kannst. Viele Tipps und Tricks und auch Rezepte zum Nachmachen. Danke für deine Bestellung, denn dies ermöglich mir den Blog kostenfrei für dich zu halten.

Muskatellersalbeiöl ist weit mehr als nur ein angenehm duftendes ätherisches Öl – es wirkt tief auf unsere Emotionen und unser Wohlbefinden. Aktuelle Studien zeigen, dass sein Duft die Ausschüttung von Oxytocin fördern kann, jenem Hormon, das für Vertrauen, Nähe und innere Verbundenheit steht. In Zeiten von Stress, Überforderung oder emotionaler Distanz kann Muskatellersalbei deshalb wie ein sanfter Anker wirken – beruhigend, stärkend und herzöffnend. Ein Öl, das uns daran erinnert, wieder bei uns selbst anzukommen und unsere Beziehungen – zu uns und zu anderen – achtsamer zu pflegen.
Rosina
Rosina J.
Autorin, Dipl. Aromapraktikerin