Husten

Husten – Arten, Ursachen und wirksame Hausmittel für die ganze Familie

Husten kennt jeder – egal ob im Winter, im Frühling oder nach einer hartnäckigen Erkältung. Das lästige Kratzen im Hals, das ständige Räuspern oder die tief sitzenden Hustenanfälle können im Alltag ganz schön anstrengend sein. Doch Husten ist nicht einfach nur ein Symptom; er ist ein wichtiger Schutzreflex unseres Körpers. Er befreit die Atemwege, entfernt Schleim, Staub oder Krankheitserreger und hilft uns zu atmen. Gleichzeitig kann Husten sehr unangenehm sein, vor allem wenn er nachts den Schlaf raubt oder über Wochen anhält. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über die verschiedenen Arten von Husten und welche einfachen, natürlichen Hausmittel wirklich helfen können.

Was genau ist Husten?

Husten ist ein Reflex, den der Körper auslöst, wenn etwas die Atemwege reizt. Die Schleimhäute im Hals, in der Luftröhre und den Bronchien sind mit feinen Rezeptoren ausgestattet, die auf Reizung reagieren. Wird ein solcher Reiz wahrgenommen – etwa durch Schleim, Rauch, Kälte oder Krankheitserreger – schließt sich kurz die Stimmritze, es baut sich Druck auf, und der Körper presst die Luft explosionsartig heraus. Das Ergebnis: Husten. Dieser Prozess ist eigentlich hilfreich. Doch je nach Ursache kann Husten trocken, fest, schleimig, schmerzhaft oder langwierig werden.

Die verschiedenen Arten von Husten

Um die richtige Hilfe aus der Natur zu finden, lohnt es sich, die Hustenarten zu unterscheiden. Sie geben Hinweise auf die Ursache und darauf, welche Hausmittel oder naturheilkundlichen Anwendungen besonders sinnvoll sind.

Trockener Husten (Reizhusten)

Der trockene Husten, oft auch Reizhusten genannt, ist einer der lästigsten. Er entsteht, wenn die Schleimhäute im Hals und in den Bronchien gereizt sind, aber kein Schleim abgehustet werden kann. Viele Menschen kennen den trockenen Husten besonders in den ersten Tagen einer Erkältung oder nachts im Liegen. Typische Ursachen sind: virale Infekte, kalte und trockene Luft, Staub oder Rauch, Allergien und oft eine Grippe oder Erkältung. Die Symptome sind Kitzeln im Hals, Hustenattacken ohne Schleim, Heiserkeit und das Brennen im Hals. 

Bei trockenem Husten bzw. Reizhusten, ist es wichtig die Schleimhäute zu beruhigen, den Hustenreiz zu lindern, die Atemwege zu entspannen und die nächtlichen Hustenattacken abzumildern. Daher eignen sich milde, reizlindernde und schleimhautpflegende ätherische Öle deutlich besser als stark schleimlösende oder stark kühlende Öle.

Passende ätherische Öle bei trockenem Husten:
  • Benzoe siam: bei Reizhusten, trockenem Husten, entkrampfend – auch bei Kleinkindern gut geeignet. 
  • Cajeput: hustenreizmindernd, durchblutungsfördernd auf die Atemwege.
  • Fichtennadel: Reizhusten, befreiend auf die Atemwege, durchblutungsfördernd.
  • Lavendel fein: krampflösend.
  • Sandelholz: trockener Husten.
  • Zypresse: erleichtert das Atmen.
Passende Hydrolate bei trockenem Husten:
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Produktiver Husten (mit Schleim)

Der produktive Husten ist das Gegenteil vom trockenen Husten. Hier produzieren die Bronchien Schleim, der zäh oder flüssig sein kann und abgehustet werden muss. Dieser Schleim transportiert Krankheitserreger ab – daher ist es wichtig, ihn nicht zu unterdrücken. Typische Ursachen sind: Erkältungen, Bronchitis, Schnupfen – bei dem der Schleim in den Rachen läuft, eine bakterielle Infektion oder die Reizung durch Schadstoffe. Die Symptome sind ein verschleimtes Gefühl in Brust oder Hals, die spürbare Erleichterung nach dem Abhusten und ein gelblicher oder auch weißer Schleim.

Bei produktivem Husten mit Schleim ist es wichtig den Schleim zu lösen, das Abhusten zu erleichtern, die Bronchien zu öffnen und gleichzeitig aber die Schleimhaut nicht zusätzlich zu reizen. Deshalb nutzt man bei dieser Hustenart schleimlösende, auswurffördernde und bronchialerweiternde ätherische Öle – jedoch immer mild dosiert. 

Passende ätherische Öle bei produktivem Husten:
Passende Hydrolate bei produktivem Husten:

Chronischer Husten

Ein Husten gilt als chronisch, wenn er länger als acht Wochen anhält. Dann lohnt sich eine ärztliche Abklärung, denn chronischer Husten hat meist eine tieferliegende Ursache. Mögliche Auslöser sind: Asthma, chronische Bronchitis, Allergien, Sodbrennen, langjähriges Rauchen oder Nebenwirkungen von Medikamenten.

Passende ätherische Öle speziell bei chronischem Husten:
Passende Hydrolate speziell bei chronischem Husten:

Krampfhusten/Keuchhusten

Vor allem bei Kindern kann Husten krampfartig auftreten. Keuchhusten ist eine hochansteckende bakterielle Infektion, die schwere, anhaltende Hustenanfälle verursacht und in der Regel mit Antibiotika behandelt wird. Ohne Arzt geht es hier nicht! Auch bei Erwachsenen tritt er wieder öfter auf – trotz Impfung.

Passende ätherische Öle speziell bei Krampfhusten, Keuchhusten – nach Absprache mit dem Arzt einsetzen:
Passende Hydrolate speziell bei Krampfhusten, Keuchhusten – nach Absprache mit dem Arzt einsetzen:

Psychogener Husten/Stresshusten

Manchmal ist kein körperlicher Auslöser zu finden. Stress, Anspannung oder unterdrückte Emotionen können zu einem trockenen, hartnäckigen Husten führen. Der Körper reagiert dann überempfindlich auf kleinste Reize. Hier helfen auch gut stresslösende ätherische Öle wie z.B. Zitrusdüfte, Lavendel oder Rose, aber am meisten bekannt für die Wirkung bei stressbedingtem Husten ist das ätherische Fichtennadelöl und auch das Hydrolat.

Hausmittel gegen Husten – was wirklich hilft

Viele Menschen greifen bei Husten automatisch zu Medikamenten. Doch es gibt auch eine große Vielfalt an natürlichen und traditionellen Hausmitteln, die wohltuend wirken, Schleim lösen, Reiz lindern oder nächtliche Ruhe bringen. Hier findest du die wirksamsten Methoden – einfach, natürlich und alltagstauglich. Viele davon kennst du sicherlich schon, aber vielleicht ist ja das eine oder andere neue für dich dabei – Hauptsache es hilft 🙂

Viel trinken!

Das ist die einfachste aber auch wirksamste Methode. Wir alle kennen sie zwar, denken aber nicht immer sofort daran. Egal ob trockener oder produktiver Husten: Flüssigkeit ist entscheidend. Sie hält die Schleimhäute feucht, löst festsitzenden Schleim und beruhigt den Hals. Ideal sind warmes Wasser, Kräutertees, warmes Zitronenwasser oder auch Ingwerwasser. Tipp – mit Hydrolaten verfeinern!

Honig

Honig ist eines der ältesten und bestuntersuchten Hausmittel bei Husten. Er wirkt reizlindernd, antimikrobiell, schleimhautberuhigend. Besonders gut hilft er am Abend. Bei Reizhusten etwas Honig im Mund zergehen lassen, das beruhigt den Hals und kann nächtliches Husten reduzieren. 

Zwiebelsaft/sirup

Zwiebelsaft bzw. Sirup ist ein Klassiker, denn die ätherischen Schwefelverbindungen wirken schleimlösend und antibakteriell. Schnell und einfach hergestellt, wirkt er auch bei Kindern sehr gut. 

Erkältung Zwiebelsirup

Inhalationen 

Warmer Wasserdampf beruhigt die Schleimhäute und hilft, festsitzenden Schleim zu lösen. Besonders gut wirken hier passende ätherische Öle wie Cajeput, Ravintsara, … oder auch Hydrolate wie z.B. das Rosenhydrolat. Mehr zu Inhalationen findest du hier >>klick<<.

Brustwickel

Warme Wickel sind ein altbewährtes Hausmittel gegen Husten. Sie entspannen die Muskulatur, fördern die Durchblutung und erleichtern das Abhusten. Beliebt sind Kartoffelwickel, Quarkwickel oder auch ein Honigwickel.

Ätherische Öle in verschiedenster Form

Ätherische Öle können bei Husten eine hervorragende Ergänzung sein – aber bitte stets vorsichtig dosiert und richtig ausgewählt. Bei den verschiedenen Hustenformen zu Beginn des Beitrags sind schon einige passende ätherische Öle erwähnt. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig: Duftstein, Diffusor, Brustmassageöl, Fußmassage, Brustbalsam, Inhalation, Roll-On, Inhalierstift, … 

Hydrolate

An Hydrolate denkt man nicht sofort, jedoch sind sie sehr sanft und so gut wie ohne Nebenwirkungen, somit auch für Kinder gut geeignet. Auch mit Hydrolaten kann inhaliert werden, oder sie als Badezusatz genutzt werden oder innerlich als Kur eingenommen. 

Wann solltest du mit Husten zum Arzt?

Hausmittel sowie auch ätherische Öle und Hydrolate sind großartig, aber einige Situationen gehören unbedingt in ärztliche Hände:

  • Husten der länger als 3 Wochen dauert
  • bei hohem Fieber
  • mit starker Atemnot oder pfeifender Atmung
  • bei blutigem Husten
  • starken Brustschmerzen
  • bei Verdacht auf Asthma oder Allergien
  • Husten bei Babys
Husten ist lästig, aber auch ein wichtiger Reflex unseres Körpers. Ob trocken, produktiv oder chronisch – mit den richtigen Hausmitteln kannst du die Beschwerden sanft und effektiv lindern. Von Thymiantee über Zwiebelsaft, Inhalationen und Wickel bis hin zu ätherischen Ölen gibt es viele natürliche Möglichkeiten, die Atemwege zu beruhigen und deinen Körper beim Heilungsprozess zu unterstützen. Mit Ruhe, Wärme und ein paar einfachen Handgriffen kannst du Husten meist gut selbst behandeln – und deinem Körper genau das geben, was er braucht.
Rosina
Rosina J.
Autorin, Dipl. Aromapraktikerin