Hitzewallungen in den Wechseljahren: Ursachen, Mechanismen und Hintergründe
Hitzewallungen sind eines der häufigsten Symptome der Wechseljahre und betreffen einen großen Teil der Frauen zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Trotz ihrer Alltäglichkeit können sie belastend sein und die Lebensqualität erheblich beeinflussen. Um Hitzewallungen besser zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick auf die zugrunde liegenden biologischen und hormonellen Mechanismen zu werfen.
Was sind Hitzewallungen?
Hitzewallungen äußern sich durch plötzliche Wärmegefühle, die meist im Gesicht, Nacken und Oberkörper beginnen und oft von Schweißausbrüchen, Herzrasen und manchmal auch Schwindel begleitet werden. Sie treten typischerweise in Schüben auf und können einige Minuten anhalten. Häufig werden sie auch von nächtlichem Schwitzen begleitet, was den Schlaf erheblich stören kann.
Die hormonelle Ursache
Der Hauptauslöser für Hitzewallungen ist der Abfall des Hormons Östrogen, das in den Eierstöcken produziert wird. Während der Wechseljahre kommt es zu einem natürlichen Rückgang der Östrogenproduktion. Östrogen spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur über das Hypothalamus-Zentrum im Gehirn, das für die Thermoregulation zuständig ist.
Wenn der Östrogenspiegel sinkt, reagiert der Hypothalamus empfindlicher auf kleine Schwankungen der Körpertemperatur. Bereits eine minimale Erhöhung der Körperkerntemperatur kann zu einer übermäßigen Wärmeantwort führen. Der Körper versucht, die Temperatur durch Weitstellung der Blutgefäße in Haut und Schleimhäuten und durch verstärktes Schwitzen zu senken. Dieses Phänomen wird als Vasomotorische Symptomatik bezeichnet.
Neurotransmitter und Thermoregulation
Neben dem Hormonabfall spielen auch Neurotransmitter eine Rolle. Noradrenalin, Serotonin und andere Botenstoffe im Zentralnervensystem beeinflussen die Temperaturwahrnehmung und die Reaktionsbereitschaft des Körpers. Studien zeigen, dass ein Ungleichgewicht dieser Neurotransmitter während der Wechseljahre die Empfindlichkeit des Hypothalamus erhöht, wodurch Hitzewallungen wahrscheinlicher werden.
Weitere Einflussfaktoren:
- Stress: Psychischer Stress steigert die Ausschüttung von Noradrenalin und kann die Reaktionsbereitschaft des Hypothalamus erhöhen.
- Lebensstil: Alkohol, koffeinhaltige Getränke, scharfes Essen und Rauchen können Hitzewallungen triggern.
- Körpergewicht: Übergewicht führt zu einer Isolation des Körpers durch Fettgewebe, was die Wärmeregulierung erschwert.
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Die besten Strategien um Hitzewallungen abzumildern
Auch wenn Hitzewallungen ein natürlicher Bestandteil der Wechseljahre sind, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sie zu lindern und den Alltag angenehmer zu gestalten
Ernährung:
- Phytoöstrogene: Pflanzliche Östrogene, z. B. in Soja, Leinsamen, Kichererbsen oder Rotklee, können die Östrogenwirkung im Körper leicht unterstützen und Hitzewallungen reduzieren.
- Ausgewogene Ernährung: Viel frisches Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und gesunde Pflanzenöle (wie Lein- oder Hanfsamenöl) unterstützen den Hormonhaushalt und das Nervensystem.
- Trigger vermeiden: Alkohol, Koffein und sehr scharfes Essen können verstärken und sollten möglichst reduziert werden.
Bewegung:
Regelmäßige körperliche Aktivität hilft nicht nur der allgemeinen Gesundheit, sondern kann auch Hitzewallungen mildern. Besonders hilfreich sind: Ausdauertraining (Walking, Radfahren, Schwimmen), Yoga oder Atembungen welche das Nervensystem beruhigen, Krafttraining zur Unterstützung des Stoffwechsels und Hormonhaushalts.
Stressmanagement:
Stress verstärkt die Ausschüttung von Noradrenalin, einem Neurotransmitter, der Hitzewallungen auslösen kann. Entspannungstechniken wie Meditation, Progressive Muskelentspannung oder kurze Atemübungen im Alltag können hier sehr effektiv sein
Pflanzliche und natürliche Mittel:
- Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) kann das hormonelle Gleichgewicht positiv beeinflussen. Das Hydrolat ist hier sehr zu empfehlen!
- Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) wird traditionell zur Linderung von Hitzewallungen eingesetzt.
- Ätherische Öle, Pflanzenöle und Hydrolate: Hautpflege mit pflegenden Pflanzenölen (Wildrosenöl, Granatapfelkernöl, Himbeersamenöl) kann die Haut bei nächtlichem Schwitzen beruhigen und die Elastizität erhalten. Pfefferminzöl wirkt kühlend.
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Medizinische Optionen:
Wenn Hitzewallungen sehr stark sind und die Lebensqualität stark beeinträchtigen, können medizinische Therapien in Betracht gezogen werden:
- Hormonersatztherapie (HRT): Wirksam gegen Hitzewallungen, sollte jedoch individuell mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden.
- Nicht-hormonelle Medikamente: Einige Antidepressiva oder Blutdruckmedikamente können ebenfalls die Häufigkeit von Hitzewallungen reduzieren.
