Dickflüssige ätherische Öle – die besten Tipps, damit sie wieder fließen
Kennst du das? Du willst gerade ein paar Tropfen Myrrhe oder Buddha Wood in deine Duftmischung geben – aber das Öl bewegt sich keinen Millimeter aus der Flasche! Keine Sorge, du bist nicht allein: Manche ätherische Öle sind von Natur aus dickflüssig oder werden mit der Zeit zäh, harzig oder sogar fest. Warum das so ist – und was du dagegen tun kannst – erfährst du hier in diesem Beitrag.
Warum manche ätherische Öle dickflüssig sind
Ätherische Öle bestehen aus vielen natürlichen Verbindungen. Einige davon – wie Sesquiterpene, Harze oder Diterpene – sind schwerflüchtig und erhöhen die Viskosität.
Vor allem bei Ölen wie Amyris, Vetiver, Myrrhe, Benzoe, Patchouli oder Buddha Wood ist das ganz normal. Kurz gesagt: Dickflüssigkeit ist kein Zeichen schlechter Qualität – oft sogar ein Hinweis auf ein naturreines, unverfälschtes Öl. Oft gibt es diese Öle bereits verdünnt in Alkohol oder Jojobaöl. Wenn nicht findest du nun anbei was du tun kannst damit die Tropfen schneller aus der Flasche kommen.
So bekommst du dickflüssige ätherische Öle wieder fließfähig
Einfach Geduld mitbringen und nicht verzagen, dann klappt es schon. Puste jedoch nicht in die Flasche oder schüttel sie, denn kommt Sauerstoff hinzu, kommt es schneller zur Oxidation und die Öle sind nicht mehr haltbar. Hier kommen die besten erprobten Tipps aus der Aromapraxis, mit denen du jedes zähe Öl wieder sanft aus der Flasche bekommst – ohne es zu beschädigen oder zu verfälschen.
Sanfte Wärme:
Viele ätherische Öle – vor allem harzige oder holzige Sorten wie Benzoe, Sandelholz, Myrrhe oder Vetiver – sind von Natur aus dickflüssig. Das liegt an ihrem hohen Anteil an schweren, oft sesquiterpenhaltigen Molekülen, die bei Raumtemperatur kaum fließen. Hier hilft sanfte Wärme – aber bitte mit Gefühl. Denn ätherische Öle dürfen keinesfalls überhitzt werden, d.h. über 30 Grad erhitzt werden, denn hier leidet die Haltbarkeit und die Öle können schneller kippen. Das heißt also, wenn du dickflüssige ätherische Öle sanft wieder flüssig bekommen möchtest, dann halte sie in den Händen und versuche sie so zu wärmen, oder gib sie in deine Hosentasche bis es wieder etwas flüssiger ist. Es gibt auch Empfehlungen wo man das Fläschchen kurz in ein Wasserbad – nicht heißer als 40 Grad stellt. Ist natürlich auch möglich, sollte aber nicht zu oft angewendet werden, empfehlenswerter ist die Methode mit der Körperwärme.
Dosierhilfen & Zubehör:
Eine sehr einfache Möglichkeit ist es die Tropfaufsätze einfach mit Pipettenaufsätzen auszutauschen, denn somit ist die Dosierung viel einfacher. Für 10 ml bekommst du die Pipette hier >>klick<<, für 5 ml gibt es sie hier >>klick<<. Beachte nur, wenn du den Aufsatz in einen Pipettenaufsatz änderst sind sie für den Transport nicht mehr geeignet. Auch gibt es die Möglichkeit, das ätherische Öl mit einer Mini-Pipette zu entnehmen oder mit einem Zahnstocher.
Verdünnen:
Wenn du dickflüssige ätherische Öle verdünnst sind sie natürlich noch genauso wirksam, jedoch tropfen sie einfacher aus der Flasche. Du kannst dazu einfach Weingeist oder auch Jojobaöl verwenden. Entweder du gibst etwas davon in das ätherische Öl Fläschchen hinzu wenn du Platz hast, oder du füllst das Öl um in eine größere Flasche zum verdünnen. Es reicht wirklich oft schon nur 1 Tropfen Jojobaöl oder auch Weingeist. Beachte nur, verwende in Jojobaöl verdünnte Öle nicht mehr im Diffusor!
Weitere praktische Tipps die wirken:
- Flasche beim Tropfen leicht schräg halten und drehen.
- Flasche sanft rollen statt schütteln – keine Luftblasen!
- Den Flaschenrand regelmäßig mit Weingeist reinigen.
- Nicht im Kühlschrank aufbewahren, dunkel und kühl bei 18-22 Grad Raumtemperatur.
- Flasche kopfüber über Nacht in einen Becher stellen, damit sich das Öl unten sammelt.
Worauf ist bei der Anwendung von dickflüssigen ätherischen Ölen zu achten?
Dickflüssige ätherische Öle können in der Anwendung eine kleine Herausforderung sein, vor allem wenn du sie in elektrischen Diffusoren mit Ultraschallvernebelung oder klassischen Duftlampen einsetzen möchtest.
Der Grund: ihre zähe Konsistenz und die hohe Dichte führen dazu, dass sie sich nicht gleichmäßig zerstäuben oder verdampfen.
Anwendung im Ultraschalldiffusor
Viele dickflüssige ätherische Öle sind nicht optimal für Diffusor. Denn die Molekülstruktur kann die feine Membran im Diffusor verkleben oder verstopfen. Der Nebel verteilt sich ungleichmäßig und das Gerät kann sogar Schaden nehmen. Besonders darauf achten solltest du bei Buddha Wood, Benzoe siam, Myrrhe, Vetiver, … Merke – gehen sie schlecht aus der Flasche, könnten sie auch schlecht für den Diffusor sein.
Möchtest du sie trotzdem verwenden, dann erstelle dir eine Grundmischung vorher. D.h. mische sie vorab mit einem dünnflüssigerem Öl wie Zitrone, Bergamotte, Eukalyptus, … Diese helfen, die Viskosität zu senken und den Duft leichter zu vernebeln. Als Beispiel auf 1 Tropfen dickflüssiges Öl kannst du 3 Tropfen dünnflüssiges Öl geben. Wie man Grundmischungen erstellt, findest du hier >>klick<<.
Sollte der Diffusor dann doch verklebt sein, kannst du ihn entweder mit Weingeist oder einem speziellen Reiniger säubern. Einfach einweichen, kurz laufen lassen und anschließend gut auswischen.
Anwendung in der Duftlampe
In einer klassischen Duftlampe mit Teelicht kannst du dickflüssige ätherische Öle problemlos verwenden, solange du sie richtig dosierst und verdünnst.
Hier besteht keine Gefahr für Technik oder Membran – die Wärme sorgt sogar dafür, dass sich das Öl besser verteilt.
Dazu einfach das Wasser in die Schale geben, das ätherische Öl hinzugeben – bestenfalls hast du es vorab schon mit einem dünnflüssigen vermischt. Achte nur darauf dass das Wasser nicht vollständig verdampft, denn sonst können Rückstände bleiben. Zur Reinigung dann einfach einen Reiniger verwenden oder Weingeist.
Anwendung in der Badewanne
Was du generell beim Baden mit ätherischen beachten solltest findest du hier >>klick<<. Dickflüssige ätherische Öle darfst du nie pur in die Badewanne geben, denn diese (meist Harze) hinterlassen so unschöne Flecken, welche man so gut wie nicht mehr wegbekommt. Dazu mischt du sie am besten im Emulgator (Meersalz, Pflanzenöl, Sahne, …) wie empfohlen oder du erstellst dir vorab eine Grundmischung.
