Blaue Flecken

Hämatome (blaue Flecken) - wenn die Haut bunt wird

Wie blaue Flecken entstehen und was du dagegen tun kannst. Wer kennt’s nicht: Ein kurzer Stoß gegen die Tischkante, ein Tritt gegen den Bettpfosten – und ein paar Stunden später entstehen blaue Flecken auf der Haut. Meist tun sie nicht weh, manchmal schmerzen sie beim Draufdrücken, und oft fragt man sich: „Wo kommt der denn schon wieder her?“ In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir was Hämatome sind, wie sie entstehen, warum manche Menschen häufiger betroffen sind und wie du sie mit Hausmitteln und ätherischen Ölen schneller wieder auflösen kannst.

Was genau sind blaue Flecken bzw. ein Hämatom?

Ein Hämatom, umgangssprachlich auch „blauer Fleck“ genannt, ist eine Einblutung unter die Haut, ins Gewebe oder manchmal sogar in Muskeln oder Gelenke. Das passiert, wenn kleine Blutgefäße (Kapillaren) durch einen Stoß oder eine Quetschung verletzt werden und Blut austritt. Da dieses Blut nicht wie gewohnt über die Venen abtransportiert wird, sammelt es sich im Gewebe – und das sieht man als Verfärbung auf der Haut.

Der bunte Farbverlauf – erst rötlich, dann blau-lila, grün und schließlich gelblich – ist übrigens eine ganz normale Abfolge der körpereigenen Abbauprozesse. Der Körper zerlegt das ausgetretene Blut (bzw. den Blutfarbstoff Hämoglobin) in verschiedene Bestandteile, die nacheinander abgebaut und abtransportiert werden.

Blaue Flecken

Sind blaue Flecken gefährlich?

In der Regel: Nein. Ein normaler blauer Fleck ist harmlos und heilt innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst ab. Manchmal dauert es ein bisschen länger – besonders, wenn das Hämatom tiefer liegt oder der betroffene Bereich wenig durchblutet ist (z. B. das Schienbein).

Aber: Es gibt auch Ausnahmen. Wenn du sehr schnell und ohne erkennbaren Grund blaue Flecken bekommst, diese ungewöhnlich groß sind oder sehr langsam abheilen, kann das auf eine Gerinnungsstörung oder ein anderes gesundheitliches Problem hinweisen. Auch bestimmte Medikamente wie Blutverdünner (z. B. ASS, Marcumar) oder Kortisonpräparate können die Entstehung von Hämatomen begünstigen.

Blaue Flecken

Warum bekommen manche Menschen öfter blaue Flecken als andere?

Wie schnell jemand blaue Flecken bekommt kann ganz unterschiedlich sein. Bei manchen tauchen sie sofort auf, bei anderen wiederum gar nie. Dies kann viele Ursachen haben:

  • Empfindliches Bindegewebe: Besonders Frauen und ältere Menschen haben oft ein schwächeres Bindegewebe, wodurch die Gefäße schneller verletzt werden.
  • Genetik: Manche Menschen neigen einfach genetisch dazu, schneller blaue Flecken zu bekommen.
  • Alter: mit zunehmendem Alter wird die Haut dünner, und die Gefäße werden brüchiger.
  • Medikamente: Blutverdünner, Kortison oder auch einige Nahrungsergänzungsmittel wie Ginkgo oder Omega-3 können die Blutgerinnung beeinflussen.
  • Ernährungsmangel: Ein Mangel an Vitamin C, K oder Eisen kann die Blutgefäße schwächen.
  • Hormonelle Veränderungen: Besonders in der Schwangerschaft oder bei der Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln kann sich das Gewebe verändern.

Wie heilen blaue Flecken?

Die Heilung eines Hämatoms passiert ganz von selbst – der Körper baut das ausgelaufene Blut nach und nach ab. Unterstützend wirkt alles, was die Durchblutung fördert und die Lymphe in Schwung bringt. Ein typischer Farbverlauf einer Heilung:

  • Tag 1-2: Rötlich-blau
  • Tag 3-5: Tiefblau bis violett
  • Tag 6-9: Grünlich
  • Tag 10-14: Gelblich-braun
  • Danach: Rückbildung bis zur normalen Hautfarbe

Aber auch hier verläuft die Heilungsdauer von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Denn je besser dein Stoffwechsel und Lymphsystem arbeiten, desto schneller kann sich das Hämatom zurückbilden.

Hausmittel und Hilfe aus der Aromapraxis bei blauen Flecken

Natürlich gibt es einige altbewährte Hausmittel und auch Helfer aus der Aromapraxis (ätherische Öle, Hydrolate und Pflanzenöle) mit denen du deinem Körper bei der Heilung ein wenig helfen kannst. Hier findest du eine gute Auswahl davon:

Apfelessig

Ein altes Hausmittel gegen blaue Flecken ist ein mit Apfelessig getränktes Tuch, das auf die Haut gelegt wird. Der Essig regt die Durchblutung an und kann die Heilung fördern.

Arnika – die Klassikerin der Naturheilkunde

Arnika gilt seit Jahrhunderten als das Mittel der Wahl bei Prellungen und Blutergüssen. Sie wirkt entzündungshemmend, abschwellend und regt den Lymphfluss an. Du kannst Arnika als Salbe, Gel oder Tinktur verwenden – oder in Form von ätherischem Arnikaöl.

Ringelblume

Die Calendula ist sanft zur Haut und unterstützt die Regeneration. Auch sie wirkt entzündungshemmend und pflegend – perfekt für empfindliche Haut. Es gibt sie auch als Mazerat, wodurch sie einfach in Pflegemischungen angewendet werden kann. Dieses bekommst du hier >>klick<<.

Johanniskraut

Johanniskraut-Mazerat wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und fördert die Heilung des Gewebes – ideal bei Prellungen und blauen Flecken. Es unterstützt die Regeneration der Haut, indem es die Durchblutung anregt und den Abbau des Blutergusses beschleunigt. Gleichzeitig beruhigt es die betroffene Stelle und lindert Spannungsgefühle.

Immortelle

Die unangefochtene Königin bei blauen Flecken! Immortellenöl wirkt stark abschwellend, entzündungshemmend und durchblutungsfördernd. Es wird oft bei Prellungen, Quetschungen und Blutergüssen eingesetzt – am besten so früh wie möglich nach dem Stoß. Schon 1–2 Tropfen in ein wenig Trägeröl (z. B. Johanniskrautöl) genügen! Ein sehr wertvoller Helfer hier ist das Immortellenhydrolat. Aus der Praxis weiß man, wenn das Hydrolat schon früh genug aufgesprüht wird, kann sogar die Entstehung des blauen Fleckes verhindert werden.

Lavendelöl

Das ätherische Lavendelöl beruhigt, lindert Schmerzen und unterstützt die Regeneration der Haut. Besonders bei Kindern oder empfindlichen Menschen ist Lavendel die erste Wahl.

Zypressenöl

Ätherisches Zypressenöl wirkt gefäßstärkend und kann helfen, kleinere Blutungen schneller zu stoppen. Es fördert den Lymphfluss, was den Abtransport von angestautem Blut im Gewebe unterstützt und somit die Heilung von Hämatomen beschleunigt. Seine zusammenziehende (adstringierende) Wirkung hilft, die Gefäßwände zu stabilisieren und Schwellungen zu reduzieren. Zudem wirkt Zypresse leicht schmerzlindernd und unterstützt die Regeneration des Gewebes nach einem Stoß oder einer Quetschung.

Manukaöl

Ätherisches Manukaöl wirkt stark entzündungshemmend und kann Schwellungen rund um das Hämatom effektiv reduzieren. Seine antimikrobiellen Eigenschaften schützen die betroffene Hautstelle vor Sekundärinfektionen, falls das Gewebe leicht beschädigt ist. Dank seiner schmerzlindernden Wirkung lindert es Schmerzen und Spannungsgefühle bei Prellungen. Die antioxidativen Inhaltsstoffe im Manukaöl unterstützen den Zellschutz und fördern die Regeneration des geschädigten Gewebes. Gleichzeitig regt es die Durchblutung an, sodass Blutergüsse schneller abgebaut werden können.

Cajeputöl

Ätherisches Cajeputöl wirkt schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und entzündungshemmend. Besonders bei frischen Prellungen ist es ideal geeignet um die betroffene Stelle zu beruhigen.

Rosengeranienöl

Ätherisches Rosengeranienöl ist nicht nur hautpflegend, nein es wirkt auch hautregenerierend, gefäßstärkend und adstringierend. Es ist besonders gut bei empfindlicher und reifer Haut geeignet. Zudem wirkt es auch ausgleichend auf das Nervensystem, stresslösend und seelisch stabilisierend – was oft wichtig ist auch bei Verletzungen.

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Die Anwendungsmöglichkeiten

Es gibt verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. Begonnen von Sprays bzw. Schüttellotionen, bis hin zu Ölmischungen zum Auftragen. Wichtig ist aber gleich nach dem Stoß richtig zu kühlen. Ein kalter Waschlappen, ein Kühlpad (in ein Tuch gewickelt) oder ein Eiswürfel können helfen, die Blutung zu begrenzen und die Schwellung zu reduzieren. Am besten innerhalb der ersten Stunde nach dem Ereignis anwenden – aber bitte nicht direkt auf die Haut legen, sonst droht eine Kälteverbrennung. Hier sind noch ein paar Anwendungsmöglichkeiten:

Kühlende Kompressen

Eine kalte Kompresse mit Hydrolaten wie z.B. Immortellenhydrolat, Rosenhydrolat oder Lavendelhydrolat und/oder ätherischen Ölen wie Immortelle, Lavendel oder Cajeput wirkt abschwellend und schmerzlindernd. Besonders in den ersten Stunden nach der Verletzung hilft sie, die Ausbreitung des Blutergusses zu verringern.

Roll-Ons

Ein praktischer Roll-on mit ätherischen Ölen wie Immortelle, Lavendel und Zypresse kann gezielt auf den Bluterguss aufgetragen werden. Die Öle fördern die Durchblutung, lindern Schmerzen und unterstützen die Heilung – ideal für unterwegs, die Reiseapotheke oder die Hausapotheke.

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Massageöle

Ein sanftes Massageöl mit Manuka, Lavendel oder Rosengeranie kann bei älteren oder hartnäckigen Hämatomen eingesetzt werden. Es regt den Lymphfluss an, beschleunigt den Abbau des Blutergusses und pflegt gleichzeitig die Haut.

Salben oder Balsame mit Johanniskraut

Johanniskraut-Mazerat oder fertige Balsame damit sind klassische Helfer bei Prellungen. Sie wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und unterstützen die Geweberegeneration – besonders angenehm bei sensibler Haut.

Lymphaktivierende Einreibungen

Mit ätherischen Ölen wie Zypresse, Wacholder oder Lavendel kann man sanfte, kreisende Einreibungen rund um das Hämatom machen. Diese Technik regt das Lymphsystem an, sodass das angestaute Blut schneller abtransportiert wird.

Alle Rezepturen und noch mehr findest du im Buch

Blaue Flecken sind zwar meist harmlos, können aber ganz schön schmerzhaft und unschön sein. Mit der Kraft der Aromatherapie – etwa durch ätherische Öle wie Immortelle, Zypresse, Manuka oder Lavendel – lässt sich der Heilungsprozess auf natürliche Weise wunderbar unterstützen. Ob als kühlende Kompresse, pflegendes Massageöl oder praktischer Roll-on: Die Anwendungen sind vielseitig, einfach umzusetzen und besonders hautfreundlich. Johanniskraut-Mazerat und bewährte Hausmittel runden die natürliche Erste Hilfe perfekt ab. So kannst du deinem Körper liebevoll helfen, kleine Blessuren schneller zu verarbeiten – ganz ohne Chemie, dafür mit viel Pflanzenpower!
Rosina
Rosina J.
Autorin, Dipl. Aromapraktikerin