
Baden mit ätherischen Ölen: Entspannung, die unter die Haut geht
Das Baden mit ätherischen Ölen ist wohltuend, entspannend, wirkungsvoll und auch manchmal heilend. Jedoch gibt es einige Dinge die beachtet werden sollten, wie z.B. dass nicht jedes ätherisches Öl für diese Anwendung geeignet ist, oder dass die Öle keinesfalls einfach pur ins Wasser getropft werden dürfen. Warum, das erkläre ich dir weiter unten im Beitrag. Los geht´s!
Warum überhaupt ätherische Öle ins Badewasser geben?
Ätherische Öle sind hochkonzentrierte pflanzliche Essenzen, die aus Blüten, Blättern, Wurzeln oder Harzen gewonnen werden. Ihre Wirkung ist wissenschaftlich gut untersucht: Je nach Pflanzenstoff wirken sie entspannend, anregend, entzündungshemmend oder schmerzlindernd. Beim Baden gelangen sie über die Haut und die Atemwege in den Körper – eine doppelte Wirkung!

Einige Vorteile vom Baden mit ätherischen Ölen
Entspannung für Körper und Geist
Zum Beispiel das Lavendelöl wirkt beruhigend und schlaffördernd. Eine Studie der National Taiwan University (2005) zeigte, dass das Einatmen von Lavendelöl die Aktivität des parasympathischen Nervensystems steigert – ideal zur Stressreduktion. Aber nicht nur das, Lavendelöl ist auch stark hautpflegend und somit ideal für eine Badeanwendung.
Bessere Schlafqualität
Ein Bad am Abend vor dem Einschlafen mit den passenden ätherischen Ölen kann bei Einschlafproblemen gut helfen. Mehr zum Thema Schlaf findest du hier >>klick<<
Hautpflege pur
Manche Öle wie eben Lavendel, Rose, Neroli, Rosengeranie oder Sandelholz wirken hautregenerierend und können bei trockener, reifer oder sensibler Haut unterstützend eingesetzt werden.
Linderung von Schmerzen und Verspannungen
Ein warmes Bad mit Eukalyptus-, Cajeput, Majoran-, Ingwer– oder Rosmarinöl kann die Durchblutung fördern und Muskelverspannungen lockern. Studien zeigen, dass Rosmarinöl entzündungshemmende Eigenschaften besitzt (Huang et al., 2013).
Unterstützung bei Erkältungen
Eine Erkältung oder Grippe ist keine Krankheit an sich, welche mit einer Pille behandelt werden kann. Hier werden die Symptome und Beschwerden aber gut mit den richtigen Anwendungen – wie eben einem Erkältungsbad gelindert. Bei verstopfter Nase oder Husten helfen Cajeput, Ravintsara, Eukalyptus– oder Thymianöl. Die ätherischen Dämpfe wirken schleimlösend, antiviral und antibakteriell (Moss et al., 2000).
Stärkung des Immunsystems
Antibakterielle sowie auch antivirale ätherische Öle wie Ravintsara, Thymian oder auch Cajeput fördern die körpereigenen Abwehrkräfte und können das Immunsystem stärken.
Stimmungsaufhellung
Zitrusdüfte wie Mandarine, Orange oder Bergamotte können laut einer Untersuchung aus Japan (Komori et al., 1995) depressive Verstimmungen mildern und die Stimmung heben. Dosiere sie nur gering oder mische sie am besten mit hautpflegenden ätherischen Ölen wie dem Lavendel. Die Kombination aus Orange und Lavendel duftet herrlich und hebt die Stimmung!

Aber: Ätherische Öle gehören nie pur ins Badewasser!
Das ist wohl der häufigste Fehler beim Baden mit ätherischen Ölen – und leider auch der gefährlichste. Warum? Ätherische Öle sind nicht wasserlöslich. Das bedeutet: Gibst du sie einfach so ins Wasser, schwimmen sie als Tropfen auf der Oberfläche. Beim Eintauchen kommt es zu einem direkten Hautkontakt mit unverdünnten Ölen – und das kann zu Reizungen, Rötungen oder allergischen Reaktionen führen.
Was du unbedingt beachten solltest
Immer mit einem Emulgator mischen
Damit sich die ätherischen Öle im Badewasser verteilen, brauchen sie einen sogenannten Emulgator – eine Substanz, die Wasser und Öl verbindet.
Geeignete Emulgatoren:
- Milch oder Sahne
- Honig (bindet ätherische Öle erstaunlich gut)
- Pflanzenöl (z.B. Mandel-, Jojobaöl, …) Vorsicht nur hier, die Badewanne kann ziemlich rutschig werden!
- andere Emulgatoren wie Solubol
- Meersalz, Basensalz
Auf die Dosierung achten
Weniger ist mehr! Für ein Vollbad reichen 5–10 Tropfen ätherisches Öl (bei Kindern, Schwangeren oder sensibler Haut: maximal 3–5 Tropfen).
Nicht jedes Öl ist für das Baden mit ätherischen Ölen geeignet
Einige ätherische Öle können stark reizen, sind phototoxisch oder hautsensibilisierend. Diese Öle solltest du nicht ins Bad geben:
- Zimt – stark hautreizend durch den Inhaltsstoff Zimtaldehyd, durch Wärme wird diese Wirkung zusätzlich noch verstärkt!
- Oregano – hautreizend bei unsachgemäßer Anwendung
- Pfefferminze – das enthaltene Menthol aktiviert die Kälterezeptoren der Haut, auch in der warmen Wanne.
- Thuja, Wermut, Rainfairn – sind zum Teil neurotoxisch oder abortiv bzw. wehenfördernd, diese Öle nur unter Aufsicht anwenden.
- Benzoe siam – ist sehr hautfreundlich und grundsätzlich sogar sehr gut für die Badewanne geeignet. Achte jedoch hier darauf, dass es keine unschönen Flecken macht, da es ein Harz ist. Gut emulgieren, bevor du es in Wasser gibst.

Die goldene Badeformel: 5–10 Tropfen ätherisches Öl + Emulgator (z. B. Sahne) + warmes Wasser = pures Wohlgefühl Gönn dir regelmäßig so ein duftendes Ritual. Dein Körper wird es dir danken – und deine Seele auch.
